Über die Absolventin
Sarah Schuchardt arbeitet als Referentin für IT-Sicherheit bei der Telekom
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„Ich bin Netzwerkforensikerin“
Sarah Schuchardt über ihren Weg der beruflichen Weiterbildung
Hacker-Angriffe, Phishing-Mails, Datenklau und das Darknet sind fast täglich Themen in den Medien. Insbesondere im Hinblick auf die vielprognostizierte vierte industrielle Revolution nimmt die IT-Sicherheit in Unternehmen einen immer höheren Stellenwert ein. Doch wie kann man sich oder sein Unternehmen wirkungsvoll vor Hacker-Angriffen schützen? Oder wie den digitalen Spuren von Internetkriminalität folgen? Um der steigenden Nachfrage nach Experten in diesen Berufsfeldern zu begegnen, hat die Hochschule Albstadt Sigmaringen in Kooperation mit Partnerhochschulen und Unternehmen ein eigenes, berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm entwickelt. Mehrere online-basierte Module beleuchten in jeweils acht Wochen einen bestimmten Aspekt der IT-Sicherheit. So kann man mit einzelnen Modulen und überschaubarem Aufwand ganz gezielt fehlende Kenntnisse auffrischen oder bei Belegung mehrerer Module ein Gesamtzertifikat als Netzwerk- oder Datenforensiker erlangen. Die Module wurden so konzipiert, dass sie sich mit Beruf und Familie vereinbaren lassen sollen.
Sarah Schuchardt arbeitet als Referentin für IT-Sicherheit bei der Telekom und hat im letzten Jahr das Gesamtzertifikat Netzwerkforensikerin erhalten.
Wie sind Sie auf das Zertifikatsprogramm aufmerksam geworden?
Die Telekom hat ein eigenes Weiterbildungsprogramm im Bereich Cyber Security. Dabei kooperiert sie mit den Hochschulen des Zertifikatsprogramms. IT-Sicherheit ist ein großes Thema bei uns. Die Telekom hat letztes Jahr dafür einen eigenen Bereich „Telekom Security“ gebildet, um unsere Kompetenz besser zu bündeln. Trotzdem gibt es einfach insgesamt zu wenige Fachkräfte, daher hat sich das Unternehmen entschieden, eben selbst auszubilden. Über dieses interne Weiterbildungsangebot bin ich auf das Zertifikatsprogramm gestoßen.
Wurden Sie dabei beruflich und/oder privat unterstützt?
Ich habe nebenher zwar normal gearbeitet aber ich konnte mit meinen Chef absprechen, dass ich mir beispielsweise direkt vor den Klausuren etwas Zeit nehmen konnte. Der Rest ging nebenher. Das war schon ein gewisser Aufwand. Ich wusste aus dem Studium aber noch wie ich lernen musste, das hat mir einen „Heimvorteil“ verschafft. Privat muss man in der Zeit aber zurückstecken, allein an den Präsenzwochenenden. Außerdem hat mein Arbeitgeber fünf der Module im Rahmen des Weiterbildungsprogramms bezahlt. Ein weiteres konnte ich mir aus dem Studium anrechnen lassen und eines habe ich dann noch selbst bezahlt, um das Gesamtzertifikat zu bekommen.
Was haben Ihnen die Zertifikate gebracht?
Von den fachlichen Inhalten kann ich einiges anwenden. Viel gebracht haben mir die Phyton-Module, da ich täglich damit arbeite. Außerdem habe ich mehr Hintergrundwissen, zum Beispiel in Forensik. Ich bin zwar keine Forensikerin, das machen andere Kollegen, aber ich kann jetzt besser verstehen, was für Anforderungen dahinter stehen und worauf man achten muss. Dadurch kann ich entsprechende Anfragen heute besser einschätzen.
Gab es Module, die Sie besonders schwer oder einfach fanden?
Die Netzsicherheitsmodule waren sehr schwer, da sehr Mathematiklastig. Ich hab im Studium vier Semester Mathe gehabt und für mich war das anspruchsvoll. Leute, die schon ein paar Jahre im Beruf sind, müssen sich bewusst sein, dass sie sich da durchbeißen müssen. Ich benötige die Kenntnisse zwar aktuell nicht im Berufsalltag, aber es ist wichtig zu verstehen, was man tun kann, damit bestimmte Probleme nicht auftreten. Es ist zwar unangenehm sollte aber definitiv im Lehrplan bleiben. Die Module zur Programmiersprache waren für mich dagegen kein Problem, da kannte ich das meiste aus dem Informatik-Studium.
Wie fanden Sie das Programm insgesamt?
So wie es gelaufen ist, war es für mich gut. Besonders die Menge an Präsenz- und Onlineterminen fand ich passend gewählt. Bei mehr Präsenzterminen hätte ich Probleme damit gehabt teilzunehmen. Wenn man mehr Onlinetermine gehabt hätte, wäre es aber zeitlich schwierig mit der Teilnahme und dem Nacharbeiten geworden. In den mathelastigen Kursen konnte man in zusätzlichen Online-Tutorien ausreichend üben, das war ganz gut kalkuliert. Was ich auch zu schätzen wusste, war dass die Gruppen nicht zu riesig sind und man gut Lerngruppen finden konnte.
In welchem Zeitraum haben Sie die Module absolviert?
Die sechs Module habe ich in insgesamt zweieinhalb Jahren absolviert. Ende letzten Jahres war ich dann fertig.
Würden sie sich nochmal für das Zertifikatsprogramm entscheiden?
Ja, weil für mich das was ich leisten musste und das was am Ende rauskam übereingestimmt hat. Ich bin heute breitgefächerter aufgestellt und kann ein breiteres Aufgabenspektrum einschätzen, wenn nicht sogar übernehmen.